Energiewende in den Haushalten: Die Geschichte des Heizens in der Schweiz im 20. Jahrhundert


Präsentation: MMag. Irene Pallua, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Kernfach Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Innsbruck



Ort & Zeit: BOKU, Standort Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien, Donnerstag, 18. Oktober 2018, 18.15 – 20.00

In den letzten Jahren wurde intensiv über die Notwendigkeit einer „grünen“ Energiewende diskutiert, den Umbau des bestehenden Energieregimes, welches als Ergebnis kollektiver und individueller Entscheidungen vor allem durch seinen hohen Fossilenergiekonsum gekennzeichnet ist. Einen substantiellen Betrag zum dramatisch gestiegenen Energieverbrauch leisteten dabei die Haushalte, vor allem durch ihren Wärmekonsum.  Der Vortrag ordnet die aktuell angestrebten Veränderungen im Bereich der Gebäudeheizung am Beispiel der Schweiz historisch ein und fragt nach vergangenen, realisierten und nicht realisierten «Wärmewenden» in den Haushalten. Aus einer akteurszentrierten Perspektive werden kulturelle und materielle Entwicklungslinien nachgezeichnet, welche die Durchdringung der Haushalte mit ölbetriebenen Zentralheizungen zwischen 1950 und 1970 ermöglichten, aber zeitgleich auch zu Festlegungen führten, die die Verwendung und Verbreitung von seit den 1970er Jahren angestrebten Alternativen für die Raumheizung, wie die Nutzung von erneuerbaren Energien oder nuklearer Wärme limitierten. Mit ihrem fokussierten Blick leistet diese an der Schnittstelle von Technik- und Umweltgeschichte angesiedelte Geschichte des Heizens nicht nur einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der aktuellen Herausforderungen von Energiewenden, sondern auch zur bislang wenig erforschten Energiegeschichte der Haushalte.


01.10.2018